B6 – Ausgrenzung und Rassismus

Die DDR wurde gegründet mit dem Anspruch, ein antifaschistischer Staat zu sein. Solidarischer Kontakt zum sozialistischen Ausland wurde immer als wünschenswert betont. Im sozialen Miteinander hat der Staat jedoch keine Bemühungen gezeigt, die Idee einer internationalen Gemeinschaft innerhalb der eigenen Grenze zu fördern. Es lebten z. B. rund 20.000 Mosambikaner*innen in der DDR, die als Vertragsarbeiter*innen weitergebildet werden sollten, um dann – besser qualifiziert – nach Mosambik zurückzukehren. Sie waren jedoch in der DDR- Gesellschaft vielfältigen Formen der Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt. Kontakt zur DDR Bevölkerung sollten sie nicht aufbauen.

Die SuS recherchieren in den angegebenen Quellen, welche Bevölkerungsgruppen, temporär und dauerhaft, in der DDR gelebt haben (z. B. Minderheiten, Vertragsarbeiter*innen, Exilant*innen) und unter welchen Bedingungen die Menschen Teil des Systems waren. Auf Basis der Recherchen verfassen sie kurze, biografische Geschichten und Steckbriefe zu einzelnen Personen und deren Schicksalen. Wenn möglich, werden diese mit gefundenen Fotos in einem Album oder dem Klassenraum ausgestellt.

MÖGLICHE ERWEITERUNG:
Ausgehend vom Motto der Montagsdemonstrationen »Wir sind das Volk!« lässt sich aufbauend auf diese Übung auch besprechen, wer »das Volk« war, wer darin ein- und wer ausgeschlossen war und wie die Wende von unterschiedlichen Personengruppen wahrgenommen wurde (siehe Filmbeispiele). Mit Blick auf das aktuelle Erstarken nationalistischer Gruppen und Bewegungen in Deutschland und Europa (AfD, PEGIDA, die »Identitäre Bewegung«) kann in einer anschließenden Diskussion ein notwendiger Bezug zu gegenwärtigen gesellschaftlich relevanten Fragen hergestellt werden: Wie und wo wird Rassismus heute sichtbar? Wer ist davon betroffen? Und was kann man als Einzelner, als Klasse und in der Schule dagegen tun?

Auswahl möglicher Biografien:

Rassismus nach der Wiedervereinigung (Filmanalyse):